Allgemeine Informationen zur Patenstadt des S45 FKS-Leopard

 

Hiltrup

 


ist einer der Außenstadtteile sowie Stadtbezirk der kreisfreien Stadt Münster in Westfalen und mit etwa 25.000 Einwohnern der größte Stadtteil. Der ehemals eigenständige Ort wurde im Zuge der Kommunalreform zum 1. Januar 1975 nach Münster eingemeindet. Daneben existiert ein Stadtbezirk desselben Namens, der neben Hiltrup die Stadtteile Berg Fidel/Vennheide und Amelsbüren (mit den Bauernschaften Sudhoff, Loevlingloh und Wilbrenning) umfasst. Der Name bedeutet Hügeldorf. Hil lässt sich dabei als Bodenerhebung oder Hügel übersetzen, trup ist die Bezeichnung für ein Dorf.


Lage / Ortsbild

Hiltrup liegt etwa 6,5 Kilometer südlich der Innenstadt Münsters. Es grenzt (im Uhrzeigersinn, beginnend im Südwesten) an Amelsbüren, Vennheide, Gremmendorf, Angelmodde (alle zu Münster), Albersloh (zur Stadt Sendenhorst) und Rinkerode (zur Stadt Drensteinfurt)

Geprägt wird das Ortsbild durch den Dortmund-Ems-Kanal sowie durch die Industrieanlagen der Firma Glasurit, jetzt BASF Coatings und des 2002 stillgelegten Rockwool-Werkes (bis 1985 Basalan-Isolierwolle GmbH), dessen hoher Kamin noch heute besteht. Da in Hiltrup einerseits viele berufstätige Pendler wohnen, die täglich mit dem Auto an- und abreisen, der Ort andererseits durch die B 54 und die Straßenverbindungen nach Amelsbüren, Wolbeck und Angelmodde eine zentrale Lage für den Durchgangsverkehr hat, kommt hier zu Stoßzeiten auf einigen Straßen ein hoher Verkehr auf. Um den bebauten Innenbereich Hiltrups herum finden sich heute noch zahlreiche landwirtschaftlich genutzte Flächen sowie weiträumige Waldgebiete

Hiltrup lässt sich in die Ortsteile Hiltrup West, das westlich der Westfalenstraße/B54 liegt, Hiltrup Mitte und Hiltrup Ost gliedern. Der südliche Bereich von Hiltrup-Ost wird wegen des dort verlaufenden Baches auch als Emmerbachtal bezeichnet. Hiltrup-Ost wird wegen der durch den Dortmund-Ems-Kanal und die Bahn-Linie vom Rest Hiltrups abgegrenzten Lage von Anwohnern oft als weitgehend eigenständiger Wohnbereich wahrgenommen. Innerhalb Hiltrups hat sich daher eine (scherzhafte) Rivalität zwischen den rechts- und linksseitig des Kanals gelegenen Ortsteilen entwickelt.


Geschichte

Zeittafel

  • 0001 Um Christi Geburt lebte im Münsterland ein Stamm der Germanen, die Brukterer ("brok" = sumpfiger Wald). Auf der Kanalinsel zeugen eine gefundene Herdstelle und Pfostenspuren von dieser Zeit.
  • 0400 Zu sächsischer Zeit bestand Hiltrup aus den Bauernschaften Sonneborn, Wentrup und Geest. Die Hohe Ward war zu dieser Zeit eine Allmende = Land, das allen gemeinsam gehörte.
  • 0800 Die in den drei Bauernschaften 120 lebenden Menschen bauen die erste eigene Kirche auf dem Grundstück des Bauern Schulze-Hiltrup
  • 1160 Bau der romanischen Kirche St.-Clemens aus Sandstein, die heute noch besteht
  • 1233 Erste urkundliche Erwähnung des Namens Hiltrup
  • 1733 Bau der ersten Schule an der alten Kirche
  • 1848 Gründung des Männergesangvereins
  • 1848 Eröffnung der Eisenbahnlinie MS-Hamm am 26. Mai mit der Bahnstation "Diecke Wief"
  • 1851 Gründung des Hiltruper Bürgerschützenvereins
  • 1868 Verlegung der Bahnstation "Dicke Wief" an den jetzigen Bahnhof Hiltrup
  • 1877 Einsegnung des Friedhofs "Himmelreich"
  • 1890 Errichtung einer Mädchenschule an der alten Kirche
  • 1892 Gründung der Freiwilligen Feuerwehr
  • 1894 Pater Hubert Linckens, Missionar vom heiligsten Herzen Jesu, gründet in Hiltrup ein Missionskloster (Einweihung am Roten Berg am 8. Dezember 1897)
  • 1899 Am 11. August 1899 wird der Dortmund-Ems-Kanal eröffnet
  • 1903 Max Winkelmann erbaut das Glasuritwerk
  • 1907 Bau des Wasserwerks in der Hohen Ward
  • 1909 Gründung der SPD Ortsgruppe
  • 1913 Einweihung der großen Clemenskirche an der Ecke Bahnhofstraße (heutige Marktallee) / Hohe Geest
  • 1914 Durch die Entnahme von Sand für den Bau von Eisenbahndämmen entstand ein Baggerloch, das nach seinem ersten Pächter, der dort ab 1920 Forellen züchtete, benannt wurde und heute als Hiltruper See bezeichnet wird: der Steiner-See
  • 1920 Der erste Sportverein DJK Blau Weiß wird gegründet
  • 1925 Beginn der Produktion im Glasurit-Werk
  • 1928 Gründung des Hiltruper Kalksandsteinwerks durch Leo Schencking
  • 1930 Neugründung des "Turnverein Hiltrup", der in 1934 durch Fusion mit DJK Blau Weiß zum TuS Hiltrup wird
  • 1932 Errichtung der evangelischen Kirche an der Hohen Geest
  • 1941 Einrichtung einer Krankenabteilung (40 Betten) zur Behandlung Verwundeter im Mutterhaus der Missionsschwestern
  • 1948 Gründung des Landwirtschaftsverlages in der alten Schencking-Villa in Bahnhofsnähe
  • 1956 Einweihung der katholischen Kirche St. Marien
  • 1964 Einweihung des neuen Krankenhauses der Hiltruper Missionsschwestern
  • 1964 Der Sportverein DJK Eintracht Hiltrup wird gegründet
  • 1965 Verkauf der Glasurit-Werke Max Winkelmann an die Badische Anilin und Sodafabrik (BASF)
  • 1965 Hiltrup erhält ein offizielles Wappen: Gelber Anker und rotes Sonnenrad
  • 1966 Die Freiwilligen Feuerwehr bezieht das neue Feuerwehrhaus an der Friedhofstraße
  • 1968 Direkt am Steinersee eröffnen das neue Freibad und das Waldhotel Krautkrämer
  • 1970 Einsegnung der neuen evangelischen Christuskirche an der Hülsebrockstraße
  • 1972 Einsegnung des Waldfriedhof "Hohe Ward"
  • 1974 Start der Städte-Partnerschaft Hiltrup – Beaugency/Frankreich
  • 1975 Eingemeindung in die Stadt Münster
  • 1980 Fertigstellung der Hiltruper Stadthalle
  • 1983 Die ehemalige Pfarrbücherei St. Clemens wird offizielle Stadtteilbücherei
  • 1983 Gründung des Hiltruper Pfadfinderstammes Rochus Spiecker der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG)
  • 1984 Am 1. September eröffnet das Hiltruper Museum in der alten Dampfmühle
  • 1987 Die neue Sportanlage Süd wird an der Westfalenstraße eingeweiht
  • 2001 Einschwemmung der zu diesem Zeitpunkt weltweit größten Stabbogeneisenbahnbrücke für die Bahnstrecke Münster-Hamm über den Dortmund-Ems-Kanal
  • 2002 Bei Rockwool endet am 12. Juni die letzte Schicht – der Schornstein bleibt fortan "kalt"
  • 2007 Neugründung des "Info-Punkt Hiltrup": das ehrenamtlich betriebene zentrale Kommunikationsbüro eröffnet an der Marktallee und steht fortan kostenfrei allen Bürgern zur Verfügung

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
 
Jahr  Einwohnerzahl    Jahr  Einwohnerzahl    Jahr  Einwohnerzahl 
 1160   80     1895  1.013     1970  14.663 
 1517 100     1905 1.447     1974 15.259 
 1668  193     1912 2.010     1997 24.604 
 1750  535     1925 2.861     2000 25.428 
 1865  665     1950 7.348     2004 25.592 

 

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Hiltrup wird durch die Bundesstraße 54 durchquert und liegt mit dem Bahnhof Hiltrup an der Nahverkehrsstrecke Münster–Hamm der Deutschen Bahn. Der Güterbahnhof ist jedoch stillgelegt, nachdem auch die BASF ihre Transporte nur mehr auf der Straße durchführt. Der den gesamten Ort durchschneidende Dortmund-Ems-Kanal bietet insbesondere im Bereich der Alten Fahrt Yacht-/Boots-Kapitänen ausreichend Anlege-Möglichkeiten für eine Stippvisite. In Hiltrup-Ost befindet sich direkt am Kanal ein offizieller Ballon-Start-/Landeplatz.

Öffentliche Einrichtungen

In Hiltrup befindet sich das von den Missionsschwestern vom Heiligsten Herzen Jesu getragene Herz-Jesu-Krankenhaus.

Mit dem Bau der Stadthalle Hiltrup wurde kurz vor der Eingemeindung nach Münster 1975 begonnen, nach der Halle Münsterland ist sie mit ca. 75.000 Besuchern jährlich einer der größeren Veranstaltungssaale im Stadtgebiet. Weiterhin verfügt Hiltrup über eine Stadtteilbücherei, einen Info-Punkt sowie eine Polizei- und eine Feuerwehrdienststelle.

Im Sport- und Freizeitbereich existiert neben einem Hallenbad ein bei der Bevölkerung beliebtes Freibad zwischen Kanal und Steiner See. Es soll im Zuge der Umstrukturierung der Bäderlandschaft Münsters modernisiert und zu einem schwerpunktmäßig freizeitorientiertem Bad umgebaut werden.

Bildung

In Hiltrup befinden sich zwei Gymnasien, jeweils eine Real-, Haupt- und Sonderschule und vier Grundschulen. Das Einzugsgebiet des städtischen Immanuel-Kant-Gymnasiums und des bischöflichen Kardinal-von-Galen-Gymnasiums umfasst neben dem südlichen Teil Münsters auch die angrenzenden Gemeinden, insbesondere Drensteinfurt. Insgesamt besuchen ca. 4.500 Schüler die Hiltruper Schulen.

Weiterhin bedeutend ist die Deutsche Hochschule der Polizei, an der die Führungskräfte der Polizei ausgebildet werden, wodurch Hiltrup Standort einer wissenschaftlichen Hochschule wurde. Erwähnenswert ist auch die Westfälische Schule für Musik, die Veranstaltungen vor Ort anbietet, sowie die Zentralschule für Gesundheitsberufe St. Hildegard GbR, die im Herz-Jesu-Krankenhaus untergebracht ist.

Religion

Wie im übrigen Stadtgebiet Münsters bekennt sich die Mehrheit der Hiltruper zum römisch-katholischen Glauben. Es existieren zwei katholische Gemeinden, St. Clemens in Hiltrup-Mitte und St. Marien in Hiltrup-Ost, die zusammen mit St. Sebastian Amelsbüren eine Seelsorgegemeinschaft bilden. Neben der sich an der Marktallee/Hohen Geest befindlichen Pfarrkirche St. Clemens besteht noch immer die Alte Clemenskirche von 1160, in der auch noch Gottesdienste stattfinden. Daneben existieren jeweils eine evangelische und eine neuapostolische Gemeinde mit eigenen Kirchengebäuden. Die Altkatholiken gehören zur Gemeinde Münster und haben in Hiltrup kein eigenes Gebäude. In Hiltrup befindet sich auch das Gemeinschaftszentrum der Evangelischen Landeskirchlichen Gemeinschaft Münster.

Die 2003 eröffnete Bait-ul-Momin-Moschee der Ahmadiyya Muslim Dschamaat ist die erste und größte Moschee in Münster an der Hansestrasse.

Stadtbezirk

Der Stadtbezirk Hiltrup liegt im Süden der Stadt Münster und grenzt an die Bezirke West, Mitte sowie Süd-Ost. Er umfasst die Fläche von 69,86 km2 bei einer Bevölkerung von 36.574 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2005). Zum Stadtbezirk Hiltrup gehören neben Hiltrup selbst auch noch die Wohnbereiche (Stadtteile) Amelsbüren und Berg Fidel/Vennheide.


Quelle: http://de.wikipedia.org